Mit Brille wäre das nicht passiert
Beim gestrigen Bundesligaspiel 1. FC Köln gegen Hannover 96 gelang dem Hannoveraner Mittelfeldspieler Leon Andreasen das entscheidende 1:0 – allerdings regelwidrig mit dem Unterarm. Alle haben es gesehen, nur Schiedsrichter Bastian Dankert nicht.
Obwohl das Handspiel eindeutig war, wurde es vom Schiedsrichter Bastian Dankert und seinen Assistenten schlicht übersehen. So kochten die Emotionen nach dem Hannoveraner Sieg in Köln hoch. Frei dem Motto: „Mit Brille wäre das nicht passiert“, hielt Kölns Trainer Peter Stöger demonstrativ seine Brille in Richtung Entscheider. Möglicherweise liegt er damit gar nicht so falsch: Schiedsrichter müssen weder in ihrer Ausbildung noch während der jährlichen Gesundheitschecks einen Sehtest machen.
Doch auch unter den schimpfenden Fans sieht es nicht besser aus: Laut aktueller KGS-Allensbach-Studie gehen 30 Prozent der deutschen Nicht-Brillenträger davon aus, dass der Augenarzt oder Augenoptiker bei einer Untersuchung mit ihrer Sehleistung nicht zufrieden wäre. Auf Grund von Sehtestergebnissen weiß jeder fünfte, dass er eigentlich eine Sehkorrektion brauchte, ändert aber nichts an der Situation.
Dabei spielt gutes Sehen nicht nur im Sport eine wichtige Rolle. Ein intakter Sehsinn ist auch im Job oder der Freizeit ein Stück Lebensqualität. Über die Augen werden 80 Prozent der Reize aufgenommen, Gefühle erkannt, Geschichten gelesen und Bewegungen koordiniert. Deshalb sind regelmäßige fachmännische Sehtests – ab 40 Jahren alle zwei Jahre – so wichtig.